Beispiel für den Ablauf eines traditionellen Bestattungsrituals

Beispiel für den Ablauf eines traditionellen Bestattungsrituals mit christlicher Trauerfeier in der Aussegnungshalle eines städtischen Friedhofs und gemeinsamem Totenmahl
Ankommen der Trauergemeinde, Eingangsmusik: der Sarg/die Urne sind in der Friedhofskapelle aufgebahrt; die Trauernden finden sich nach und nach ein; zur Einstimmung wird Musik gespielt (live oder vom Tonträger)
»Der Tod ist in unserer Mitte«: ein biblischer- oder ein literarischer Text kann in die
Trauerfeier einführen
Begrüßung der Trauergemeinde in der Reihenfolge der Nähe zum Verstorbenen
Klage über den Verlust dieser einzigartigen Persönlichkeit: zumindest Name und Sterbetag des Verstorbenen werden benannt, event. auch die Todesursache
Würdigung des Verstorbenen: Ehrung der Lebensleistungen des Verstorbenen, persönliche Bezugnahme auf den Toten
Nachruf: hier können die Trauergäste (Freunde, Verwandte, Kollegen…) Gedanken zum Verstorbenen vortragen
Eventuell eine kurze Zeit des Schweigens, die allen die Möglichkeit gibt, in dieser Situation den eigenen Gedanken nachzugehen; Musik holt die Trauergemeinde anschließend wieder »zurück«
Blick ins Leben: Trost und Ermutigung, mit dem Verlust leben zu lernen
Verabschiedung: die Überlebenden werden aufgefordert, den Verstorbenen loszulassen
Ehrung, Auszugsmusik: der Leiter (Pfarrer/Trauerredner) der Trauergemeinde fordert diese auf, sich für den Verstorbenen zu erheben; Auszugsmusik aus der Friedhofskapelle wird gespielt (zumeist ein längeres tragendes Musikstück)
Prozession zum Grab: in der Reihenfolge: Bestatter/ Friedhofs-angestellter, Leiter, Träger mit Sarg/Urne, die nächsten Angehörigen, die übrige Trauergemeinde
Beisetzung: der Sarg/die Urne werden am Grab herabgelassen
Ankündigung der Sterblichkeit: der Leiter mahnt, eingedenk des Todes, Alltagsdinge zu relativieren
Vaterunser
Schlusswort: christlicher Segen oder ein Zitat aus der Literatur
Erdwurf: der Leiter gibt eine Schaufel Erde in das Grab als Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens und als zeichenhaftes Schließen des Grabes. Die Toten sind nun unter der Erde und die Lebenden darauf: jetzt beginnt für alle ein neuer Lebensabschnitt; anschließend darf die Trauergemeinde Erde, Blumen oder Zweige hinein werfen
Beileidsbekundung: die Trauergemeinde kondoliert den Angehörigen oder respektiert den Wunsch, dass dies gerade nicht gewünscht ist
Anschließend werden Nahestehende oder die gesamte Gemeinde zum gemeinsamen Totenmahl eingeladen. Bei Kuchen oder kleinen warmen Speisen versammeln sich die Überlebenden zur Stärkung und Wiedereingliederung in die menschliche Gemeinschaft. Erwachsene dürfen lachen und/oder weinen, während sich Kinder ungezwungen zwischen den Gästen bewegen.


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